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Berichte über Veranstaltungen

Äthiopische Kaffeezeremonie im Rahmen der Stadt(ver)führungen Nürnberg/Fürth - Eindrücke von Jenni Gopp

Meine Begeisterung und Interesse für den Kontinent Afrika ist schon seit Kindesbeinen an vorhanden. Als ich dann von Marcel vom Hawelti e. V. auf die äthiopische Kaffeezeromonie im Rahmen der Stadt(ver)führungen aufmerksam gemacht wurde, war für mich ganz klar: Diese Zeremonie will ich sehen, riechen und einfach miterleben!

Also machte ich mich am Samstag auf dem Weg und wurde von einer Frau im äthiopischen Gewand am Eingang empfangen. Mein zweiter Blick geht in Richtung von Nicky, ihren zwei Helferinnen und der Kaffeemeisterin, die bereits die Kaffeebohnen über einen kleinen Gasherd rösten. In meinem Blickfang kommen äthiopische Kaffeekannen, Jebena genannt, viele kleine schön gestaltete Tassen und ein Holzkelch mit einem langen Stab darin. Das Röstaroma duftet einladend und ich freue mich schon jetzt auf den leckeren Kaffee!

Bevor es losgeht, kann ich noch einige Blicke auf äthiopisches Lehrmaterial werfen, das in den verschiedenen Sprachen, wie Oromo oder Amharisch, ausliegt. Dann setze ich mich zu den Frauen und Männern, die im Halbkreis um die Zeremonie herumsitzen.

Nicky vom Hawelti e. V. erzählt uns von der Geschichte der Kaffeezeromonie, die Frauen vorbehalten ist, um sich auszutauschen und unter sich zu sein. Die Kaffeemeisterin röstet währenddessen hochkonzentriert die Bohnen.

Als diese fertig geröstet sind, dürfen die Besucher*innen aktiv werden: Wer möchte die Bohnen mahlen? Zur Auswahl stehen hier Kaffeemühlen und der Holzkelch mit dem langen Stab darin, der mir bereits zu Beginn ins Auge gefallen war. Ich entscheide mich für den Holzkelch und mit Unterstützung mahlen wir die Bohnen, was eine ganze Weile dauert. Diese Mahlart ist typisch für Äthiopien, da es dort keine Kaffeemühlen gibt.

Währenddessen erfahren wir mehr über das Land Äthiopien und über Projekte und Entstehung des Vereins. Nun fährt die Kaffeemeisterin mit dem ersten „Aufguss“ fort, indem sie das Jebena mit Wasser erhitzt. Die gemahlenen Kaffeebohnen werden mit heißem Wasser aufgegossen und zu dem Jebena gegeben. Immer wieder wird der Kaffee in ein Gefäß gegeben, um zu schauen, ob er schon gut ist. Ein wunderbares Ritual, dass viel Zeit in Anspruch nimmt und die Vorfreude bei den Besucher*innen steigert.

Der Kaffee wird in Äthiopien schwarz getrunken und schmeckt wunderbar. Zu dem Kaffee gibt es selbstgemachtes Brot, das Hambasha. Insgesamt gibt es drei Kaffeerunden. Dabei wird in die Jebena immer wieder Wasser aufgegossen. Der Kaffeegenuss wird begleitet vom Weihrauch-Geruch, der traditionell zu jeder Zeremonie geräuchert wird. Während dem Kaffee-Trinken werden viele Fragen von den Besucher*innen gestellt, die gemeinsam von den Frauen beantwortet werden. Es liegt eine angenehme offene und neugierige Stimmung im Raum.

Für mich waren diese zwei Stunden sehr bereichernd, sowohl für die Sinne als auch für den Geist. Die Ruhe und Entspannung während der Zeremonie, die Informationen und das Kennenlernen des Landes und die Freundlichkeit und das Miteinander zwischen den Frauen, die die Zeremonie gestaltet haben wirkten noch den Abend nach. Ich freue mich auf weitere Erlebnisse dieser Art!


Wir vom Hawelti e.V. sagen DANKE an Jenni für Ihre Eindrücke, an den Altstadtverein in Fürth, der uns in diesem Jahr seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, an unsere Kaffeemeisterin Selam, an die Helferinnen, an Margit und Günter und natürlich vor allem auch an unsere Gäste, ohne die diese von Jenni beschriebene Stimmung nicht möglich gewesen wäre.

 

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