2015 – Unsere dritte Reise nach Axum – Zusammen mit den Technikern ohne Grenzen

Auch unsere dritte Reise nach Äthiopien und Axum verlief sehr erfolgreich. Dieses Mal hatten wir „Verstärkung“ dabei: Stefan und Jürgen (Schimmi) von den „Technikern ohne Grenzen“ (TeoG). Sie begleiteten uns, um die Vororterkundung für den Bau der Schulküche für die Hawelti-Schule in Axum durchzuführen.

Stefan und Schimmi führten viele Gespräche, vor allem mit Kubrom, einem Ingenieur und Lehrer des Technical College. Im Ergebnis ist der Gebäudeplan komplett fertig.

Weitere Gespräche gab es mit dem Wasseramt, dem Energieanbieter und dem Schulamt. Aber auch erste Preise und Kostenvoranschläge wurden bei Firmen und in Geschäften eingeholt. Wir werden zusammen mit den TeoGs eine Küche bauen mit Speisesaal, zwei Regenwasserzisternen und einer erforderlichen Energieversorgung.

weitere Gespräche gab es mit den Eltern und mit Köchen, um einen Überblick über die Kosten für eine tägliche Mahlzeit zu erhalten. Es werden ca. 40 Cent benötigt, um einem Kind der Hawelti-Schule ein Essen pro Tag zu ermöglichen. Die Eltern haben auch bereits Ideen, wie man die benötigten Lebensmittel zur Verfügung stellen kann. Sie machten auf einer Elternversammlung noch einmal deutlich, dass sie dankbar sind, dass wir Ihren Kindern täglich eine „sichere“ Mahlzeit ermöglichen werden.

Es lief so gut, dass sich Stefan und Schimmi in der dritten Woche dem Bau eines Warmwasserbereiters widmen konnten, der das Wasser allein mit der Sonne erwärmt.

Natürlich hatten wir auch dieses Mal Spenden für die Schule im Gepäck. Nachdem wir erfahren hatten, dass alle Kinder der Schule ihre Bleistifte mit stumpfen, rostigen Rasierklingen spitzen müssen, hatten wir für die Kinder der Vorschulklasse und der ersten Klasse Bleistiftanspitzer gekauft. Insgesamt konnten wir dieses Mal folgende Spenden übergeben:

  • Bleistiftanspitzer für die Klassen der Vorschulkinder und der ersten Klasse
  • Für alle weiteren Klassen jeweils einen Tischspitzer
  • (Blei-)Stifte – unter anderem von IKEA gespendet
  • In Axum gekaufte Hefte
  • Sportsachen und Sportschuhe
  • Taschenlampen für die Wächter, mit Solar-Panels zum Laden
  • 2 Laptops
  • 14 Nähmaschinen mit Zubehör, die mit dem Container bereits angekommen waren

Wichtig war uns bei dieser Reise der Besuch des städtischen Krankenhauses. So vereinbarten wir mit dem St. Mary Hospital in Axum einen Termin. Nach einem ersten Gespräch zeigte man uns das gesamte Krankenhaus. Es gibt 153 Betten und ist spezialisiert auf die Bereiche Chirurgie, Pädiatrie, hat einen internistischen Bereich und einen Geburtenbereich einschließlich einem Bereich für Frühlinge. So konnten wir auch hier eine Spende abgeben: wir hatten rund 250 Brillen im Gepäck, die vom Augenarzt des Krankenhauses gemessen wurden. So konnten während unserer Anwesenheit bereits 60 Brillen an Bedürftige verteilt werden. Nach mehreren Gesprächen kam es zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung mit dem St. Mary Hospital – stellvertretend für die gesamten vier Kliniken. Diese Vereinbarung ermöglicht uns medizinische Hilfstransporte zu organisieren. So haben wir als seit dieser Reise ein neues Projekt – wir wollen medizinische Hilfstransporte organisieren und durchführen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Aber auch mit dem Technical College gab es weitere Gespräche. Das College ist eine Berufsschule mit 12 Ausbildungsbereichen. Ein Bereich ist das Nähen. Wir könnten Industrienähmaschinen zur Verfügung stellen. An diesen besteht großes Interesse und auch der erforderliche Starkstrom ist verfügbar. In Deutschland übliche Schülerpraktika gibt es bisher nicht. Um den Schülerinnen und Schülern einen Überblick über verschiedene Berufsbilder zu geben, wird es eine Vereinbarung zwischen dem Technical College und der Hawelti-Schule geben, mit der die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen die einzelnen Ausbildungsbereiche des Technical College durchlaufen.

Betreffend einer möglichen Städtepartnerschaft zwischen Axum und Nürnberg führten wir diverse Gespräche wir mit dem neuen Bürgermeister Kahsay Gidey, dem Kabinett, mit Stadträten und dem Leiter des Regierungsbereiches, zu dem Axum gehört. Dem Bürgermeister übergaben das Antwortschreiben des Oberbürgermeister Dr. Maly aus Nürnberg. In Axum besteht weiterhin großes Interesse an einer Städtepartnerschaft. Herr Gidey bot uns an, zusammen mit dem Stadtrat Giday Bihon an Stadtteilveranstaltungen teilzunehmen und uns sowie die Idee einer Städtepartnerschaft vorzustellen. So waren wir zwei Tage mit Giday in Axum unterwegs und holten uns ein Stimmungsbild der Bewohner. Dieses fiel zu 100% positiv aus. Mit vorbereiteten Unterschriftenlisten konnten wir nach einigen Tagen rund 1.200 Unterschriften entgegennehmen. Wir hatten auch einen Termin beim Kabinett, welches dem Bürgermeister direkt unterstellt ist. Auch hier gab es eine ausschließlich positive Resonanz. Für die Rückreise erhielten wir ein Grußschreiben für Herrn Dr. Maly.

Weitere Gespräche gab es unter anderem mit dem Amt für Abfallbeseitigung, weil wir uns ein Bild von der Abfallsituation in Axum machen wollten. Neben diesen vielen „offiziellen“ Gesprächen gab es aber auch immer wieder tolle Begegnungen mit den Menschen aus Axum. So haben wir an einem Stadtteilfest für arme Menschen teilgenommen und wurden mehrfach privat eingeladen. Alles in allem war es eine tolle Reise mit sehr großem Erfolg und nun freuen wir uns auf die Umsetzung unserer Projekte.

 

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